Shopify-Basics: Produkte richtig anlegen

Deine Produkte sind das Herz deines Shopify-Shops und sollten daher vollständig, informativ und auch optisch bestmöglich präsentiert werden. Der Shopify Adminbereich gibt dir dafür eine sehr gute Struktur mit obligatorischen sowie zahlreichen optionalen Punkten vor. Dennoch ist das Ergebnis oft nicht überzeugend, da Shopbetreiber eklatante Fehler beim Anlegen ihrer Produkte machen. Während aus unserer Agenturerfahrung heraus von den Shopbetreibern zumeist viel Zeit auf das Design der Startseite ihres Shopify-Shops verwendet wird, sind die Bemühungen um die Produkte oft vergleichsweise klein. Ein Produkt kann bei Shopify beispielsweise auch nur mit einem Titel und einem Preis eingestellt werden, was natürlich überhaupt nicht sinnvoll ist.

Wir empfehlen, dir ausreichend Zeit für das Thema Produkte zu nehmen und alle sinnvollen Einstellungsoptionen zu nutzen – immerhin entscheiden die Produktinformationen zusammen mit der Gestaltung der Produktdetailseiten oftmals über den Kauf oder Nichtkauf bei deinen Kunden.

Shopify-Produkte anlegen

Im Shopify Adminbereich kannst du unter dem Oberbegriff “Produkte” sowohl dein Inventar und deine Wareneingänge pflegen als auch Kategorien, Gutscheine und eben deine Produkte selbst anlegen. Lass uns gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten werfen und schauen, was du dabei beachten solltest.

Titel

Der Produkttitel sollte von dir bewusst gewählt sein und die wesentlichen Informationen über das betreffende Produkt enthalten. Achte darauf, dass der einzelne Titel nicht zu lang ist. Alle deine Produkttitel sollten im Idealfall ungefähr die gleiche Länge haben, da die Produkte zumeist nicht nur auf der Produktdetailseite selbst, sondern auch auf anderen Seiten dargestellt werden. So sieht beispielsweise die Darstellung verschiedener Produkte auf einer Kategorieseite oder auf der Startseite sehr unschön aus, wenn der Produkttitel mal aus drei, mal aus zwanzig Wörtern besteht.

Beschreibung

In der Produktbeschreibung kannst du dich austoben und dein Produkt so darstellen, dass deine Kunden gar nicht mehr anders können, als es zu kaufen. Auch diese Beschreibung sollte aber insgesamt nicht zu lang sein, da sowohl die Lesebereitschaft als auch die Aufmerksamkeitsspanne online nicht allzu groß ist. Zudem sind sehr lange Produktbeschreibungen besonders dann ungünstig, wenn du unterhalb der eigentlichen Produktpräsentation noch andere Elemente wie beispielsweise Produktrezensionen oder Cross-Selling-Produktempfehlungen darstellen möchtest.

Medien

An dieser Stelle kannst du die Produktbilder, Produktvideos oder 3D-Modelle des Produktes hinterlegen. Hierbei solltest du unbedingt auf ein einheitliches Format der Bilder achten und dir eine sinnvolle und attraktive Reihenfolge der Medien überlegen. Zudem sollten die Medien unbedingt von hervorragender Qualität sein. Wenn deine Produkte visuell nicht gut präsentiert werden, nützt dir der schönste Shopify-Shop der Welt nichts und deine Interessenten werden sie nicht kaufen. Prüfe beispielsweise, ob du auf Herstellerbilder zurückgreifen darfst und hole dir eine entsprechende Genehmigung ein. Sollte dies nicht möglich sein oder wenn du deine Produkte selbst produzierst, lohnt unbedingt das Invest in einen professionellen Produktfotografen. Unsere Erfahrung zeigt, dass selbst geknipste Fotos zumeist nicht ansatzweise mit der Hochwertigkeit und Qualität einer professionellen Ausleuchtung und eines erfahrenen Arrangements mithalten können. Zudem solltest du dem Fotografen deinen Shopify Shop vor dem Shooting zeigen, so dass er das Look & Feel deines Shops nachvollziehen sowie die erforderlichen Formate erkennen kann und sich die entstehenden Bilder letztlich perfekt in das von dir gewählte Layout und Design einfügen.

Preisgestaltung

Die Preisangabe ist wie der Produkttitel obligatorisch beim Einstellen eines Produktes. Schauen wir uns noch die weiteren Optionen der Preisgestaltung an:
Beispielsweise kannst du einen Vergleichspreis festlegen, wenn du ein Produkt mit einem Angebotspreis versehen möchtest. Hier solltest du zusätzlich den ursprünglichen Preis angeben.
Auch, ob du Steuern auf das betreffende Produkt erheben möchtest, kannst du hier angeben.
Die Angabe des Grundpreises für ein Produkt ist dann entscheidend, wenn verschiedene Maßeinheiten (Volumen, Gewicht, Größe oder Fläche) bestehen und du die Gesamtgröße und die Basiseinheit für die Grundpreisangabe (z.B. 100g) definierst. Anhand dieser Angaben wird dann der Grundpreis automatisch errechnet.
Du kannst zudem die Kosten pro Artikel bei einem Produkt hinterlegen. Diese Angabe wird nur dir für deine Übersicht angezeigt, deine Kunden können diese Information nicht sehen.

Versand

Nimm hier die Einstellung vor, ob dieses Produkt einen Versand erfordert oder nicht. Bei digitalen Gutscheinen und anderen digitalen Produkten ist diese Angabe nicht erforderlich.

Gewicht

Die Angabe des Produktgewichts ist vor allem dann entscheidend, wenn auf dieser Basis die Versandtarife im Checkout und die Kosten für Versandetiketten beim Fulfillment berechnet werden.

Zollinformationen

Die Zollinformationen solltest du hinterlegen, wenn du einen internationalen Versand deines Produkts anbietest. Die Zollbehörden nutzen diese Informationen, die auch auf den gedruckten Zollformularen angezeigt werden, um die Zollgebühren zu berechnen. Zwei Angaben sind hier zu tätigen: Zum Einen die Angabe von Herkunftsland/-region, also wo das Produkt hergestellt wird, zum Anderen den HS-Code (harmonisiertes System). Beim HS-Code handelt es sich um eine Zahlenfolge, die von der Weltzollorganisation zur Produktklassifizierung entwickelt wurde und alle Waren beschreibt, die international gehandelt werden dürfen. Damit dein Produkt international verschickt werden kann, muss also der richtige HS-Code deklariert werden. Diese Zolltarifnummer kannst du anhand des “Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik“ ermitteln, das du beim Deutschen Statistischen Bundesamt (Destatis) bestellen oder direkt kostenlos online einsehen kannst.

Optionen

Die Optionen deines Produkts, wie beispielsweise Größe, Farbe, Material oder Stil, sind wichtige Informationen im Kaufprozess. Hier kannst du Variantenartikel definieren und entsprechend den Angaben filtern.

Varianten

Wenn du bei deinem Produkt Optionen hinzugefügt hast, erscheint eine zusätzliche Einstellungsmöglichkeit für den Variantenartikel. Hier kannst du für die unterschiedlichen Varianten eigene Angaben machen, wie wir sie eben schon für ein Produkt durchgegangen sind, also beispielsweise zum Preis, zur Anzahl, zur SKU, zum Versand etc. Du kannst für die Varianten auch eigene Medien wie zum Beispiel eigene Bilder festlegen, was bei der Farbe interessant ist, aber auch bei einem Größenunterschied spannend sein kann. So kann beispielsweise ein Kleidungsstück in Größe 34 von einem anderen Model präsentiert werden als in Größe 46. Der Verkaufserfolg wird deine Mühe belohnen.

Inventar

Wir haben es eben schon erwähnt, dass du auch Angaben zum Inventar, der Artikelnummer (SKU = Stock Keeping Unit) und dem Barcode (ISBN, UPC, GTIN usw.) deines Produkts machen kannst.
Die Artikelnummer ist individuell und wird von dir dem Produkt exklusiv zugewiesen, damit dieses im Shop identifiziert und der diesbezügliche Lagerbestand weiterverfolgt werden kann.
In diesem Bereich kannst du auch wählen, ob die vorhandene Anzahl deines Produkts verfolgt und es als ausverkauft deklariert werden soll, wenn keines der Produkte mehr vorhanden ist, oder aber ob der Verkauf fortgesetzt werden soll, auch wenn das Produkt nicht mehr auf Lager ist. Den Lagerbestand kannst du manuell setzen oder durch eine Schnittstelle ausgeben lassen und für verschiedene Standorte angeben, falls du mehrere Lager, Versanddienstleister o.ä. hast. Dies ist natürlich nur bei physischen Produkten von Nöten. Bei Gutscheinen oder digitalen Produkten wie beispielsweise E-Books musst du das Inventar nicht verfolgen, da sie nicht ausverkauft sein können.

Suchmaschinenlistung

Die Angaben zur Suchmaschinenlistung, die dafür ausschlaggebend sind wie dein Produkt in einem Suchmaschineneintrag aussehen könnte, kannst du deinen Vorstellungen entsprechend bearbeiten. Hier kannst du beispielsweise den Seitentitel, der sich automatisch aus dem Produkttitel speist, bearbeiten. Beachte, dass hierbei maximal 70 Zeichen zu verwenden sind. Auch kannst du eine Meta-Beschreibung mit maximal 320 Zeichen hinzufügen. Durch die Reglementierung der Zeichen ist oftmals keine 1:1 Übernahme der Produktbeschreibung möglich – und sinnvoll. Sorge stattdessen mit einer guten Zusammenfassung dafür, dass die wesentlichen Benefits deines Produkts erfasst werden. Das URL-Handle sollte eindeutig und dauerhaft gewählt werden. Sollte tatsächlich eine neue URL von Nöten sein, richte eine Weiterleitung ein.

Auf der linken Seite der Produktspezifikation hast du nun alle Einstellungsmöglichkeiten getätigt. Werfen wir nun noch einen Blick auf die rechte Seite.

Produktstatus

Hier hast du die Wahl, dein angelegtes Produkt zu aktivieren und damit im Shop verfügbar zu machen oder aber erstmal als Entwurf zu führen, beispielsweise, wenn es aktuell nicht verfügbar ist.

Vertriebskanäle und Apps

Hier kannst du auswählen, in welchen Vertriebskanälen dein Produkt veröffentlicht werden soll. So kann es beispielsweise sein, dass bestimmte Produkte nur in deinem Onlineshop, aber nicht bei Facebook oder Google verfügbar sein sollen. Auch kannst du hier die Verfügbarkeit deiner Produkte festlegen. Sollte es eine fixen Zeitpunkt geben, wann deine Ware verfügbar ist, gibt es hier die Möglichkeit, das entsprechende Datum zu hinterlegen.

Produktorganisation

Der Punkt Produktorganisation ist vor allem wichtig für die Zuordnung zu deinen Kategorien. Hier kannst du anhand der vorgegebenen Auswahl die Produktkategorie (z.B. Bekleidung & Accessoires) wählen, den Produkttyp (z. B. T-Shirt) und den Anbieter (eigene oder Fremd-Marke) angeben sowie unter Kategorien oder Tags die Verknüpfung mit den von dir gewählten Kategorien schaffen.
Ein Produkt kannst du einer oder mehreren Kategorien zuordnen. Prüfe hier immer, was für die Auffindbarkeit deines Produktes am besten und sinnvollsten ist. Bedenke auch, dass du bei der Produktordnung sehr sorgfältig vorgehen solltest, wenn du ein Produkt beispielsweise Saisonartikeln oder Neuigkeiten zuordnest. Ein Sommerprodukt zu Weihnachten lässt deinen Shop beispielsweise ungepflegt wirken. Achte daher darauf, dass die Kategoriezuordnung deiner Produkte immer aktuell ist.
Zuletzt kannst du noch wählen, wie dein Produkt auf der Produktdetailseite präsentiert werden soll. Hier kannst du zwischen der von Shopify vorgegebenen Theme-Vorlage zur Standardproduktseite sowie – wenn von dir erstellt – einem oder mehreren spezifischen Produkt-Templates wählen.

Zusätzliche Möglichkeiten

Weitere, von Shopify im Standard nicht vorgesehene Informationen zu deinen Produkten kannst du über Metafelder hinterlegen. Dafür musst du zunächst die Metafelder unter Einstellungen im Adminbereich deines Shopify-Shops anlegen, damit die entsprechenden Metafelder in der Produktkonfiguration verfügbar sind. Sobald die Metafelder angelegt und die zugehörigen Informationen hinterlegt sind, kannst du die Ausgabe der Metafelder im Produkt-Template konfigurieren. Sollten für unterschiedliche Produkte verschiedene Anforderungen bestehen, können zur Abbildung mehrere Produkt-Templates angelegt werden. Welche Möglichkeiten bestehen und wie die Umsetzung erfolgt, zeigen wir dir in diesem Blogartikel.

Fazit

Shopify bietet dir vielfältige Möglichkeiten, deine Produkte im besten Licht zu präsentieren. Wichtig ist dabei vor allem, dass du die bestehenden Möglichkeiten zielgerichtet nutzt und wie bei allen Details große Sorgfalt walten lässt. Nur so bietest du deinen Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis und maximierst so den Erfolg deines Shopify-Shops.