Shopify-Basics: Produkte und Kategorien

Wenn wir mit neuen Shopify-Projekten starten, steht für unsere Kunden sehr oft das Design im Vordergrund der Shop-Entwicklung. Die meisten von ihnen haben sich bereits viele Gedanken dazu gemacht, manche sogar schon etwas gescribbelt oder halten professionelle Entwürfe parat. Die zu verkaufenden Produkte in eine sinnvolle Kategoriestruktur einzuordnen und informativ vollständige und überzeugende Kategorie- und Produktdetailseiten zu entwickeln, gerät da schnell zur selbstverständlichen Nebensache. Natürlich können wir die Konzentration auf Design und Layout und den Wunsch, möglichst schnell etwas von dem neuen Shopify-Shop zu sehen, voll nachvollziehen. Immerhin wird das neue oder bestehende E-Business durch die Optik deines Shopify-Shops doch erst so richtig greifbar und gibt dir einen tollen Vorgeschmack auf deine E-Commerce-Zukunft. Dennoch möchten wir zur Vernunft aufrufen und dafür werben, sich immer zuerst um den Torso eines jeden Shopify-Shops zu kümmern und die Produkte leicht und logisch auffindbar zu machen.

Kategorien: Klassifikation und Hierarchie von Produkten

Neben einem ansprechenden, individuellen und zielgruppengerechtem Design ist eine durchdachte, zielführende Informationsarchitektur ein ganz entscheidender Faktor dafür, ob sich ein Nutzer in deinem Shopify-Shop länger aufhält oder zum Mitbewerb bzw. einem entsprechenden Branchenriesen wechselt. Somit bildet die gelungene Informationsarchitektur in Form sinnvoller Kategorien eine entscheidende Pflichtaufgabe für die Entwicklung deines Shopify-Shops, die je nach Produktumfang und -vielfalt sehr einfach oder recht komplex sein kann. Die Mühe lohnt sich aber in jedem Fall!

Unter der Informationsstruktur eines Online-Shops versteht man natürlich noch mehr als nur die Produktorganisation. Besonders die Themen Navigation, Filter und Suche sind hierbei sehr zentral. In diesem Blog-Artikel konzentrieren wir uns jedoch auf die Produkte und Kategorien. Allein eine gute Strukturierung deiner Produkte und deren logische und einfache Auffindbarkeit in deinem Shopify-Shop sorgt dafür, dass du es deinen Kunden leicht machst, das Gesuchte schnell zu finden und im Bestfall auch zu kaufen. Lass uns gemeinsam schauen, wie du deine Produkte in deinem Shopify-Shop bestmöglich präsentieren kannst.

Die Pflicht: Kategorie-Struktur

Gerade wenn du sehr viele verschiedene Produkte anbietest, die zu unterschiedlichen Kategorien zählen, solltest du dir zunächst Gedanken über die Kategoriestruktur und Zuordnung der Produkte machen. Sowohl eine zu große Zersplitterung als auch eine zu weite Kategoriendefinition können sich negativ auf deine Conversions auswirken.

Wenn du strukturiert und wissenschaftlich vorgehen möchtest, empfiehlt sich ein Blick auf die zehn Hauptkategorien von Aristoteles, mit denen er eine universelle Struktur schaffen wollte. Auch wenn diese bereits 350 v. Chr. entwickelt wurde, können viele der Kategorien – Substanz, Qualität, Quantität, Relation, Ort, Zeit, Tun, Lage, Haben und Leiden – dir durchaus noch heute eine spannende Orientierung bieten. Überraschenderweise kann die zunächst etwas ungewöhnlich anmutende Kategorisierung von Produkten nach “Leiden” gleich die conversion-trächtige Kernfrage des Kunden, warum er dieses Produkt braucht und welche seiner Probleme er damit lösen kann, schon in der Kategoriestruktur beantworten. Nehmen wir hier die aktuell sehr beliebte Branche der Nahrungsergänzungsmittel, die vom Anbieter beispielsweise gleich in “Für guten Schlaf”, “Zur Entspannung” oder “Für mehr Fitness” in entsprechende Kategorien eingeteilt werden können. Dieses Vorgehen erfordert bei deinen Kunden weniger Denken und stattdessen positiv formulierte Lösungen für das, was sie suchen.

Bei der Gestaltung der Kategorieseiten kannst du dich bei den Shopify-Themes zumeist entscheiden, ob du mit Kategoriebildern arbeiten möchtest oder direkt mit den Unterkategorien oder der Produktlistung beginnst. Eine generelle Empfehlung gibt es hier nicht und müsste im Zweifelsfall durch einen professionellen A/B-Test geklärt werden. Während die einen sagen, dass stimmungsvolle Kategoriebilder den Kunden noch mehr Lust auf die Produkte machen, sagen die anderen, dass man den Platz viel besser für den direkten Einstieg in den Kaufprozess nutzen kann.

Eine Kür nach Bedarf: Kategorie-Hierarchie

Nachdem du deine Produkte in die richtigen Kategorien eingeteilt hast, solltest du dir überlegen, ob du für eine bessere Produktpräsentation Hierarchien innerhalb der Kategorien deines Shopify-Shops benötigst. Selbstverständlich sind solche Hierarchieebenen nicht für jedes Angebot sinnvoll. Für den Fall, dass dein Angebot aber sehr umfassend und/oder heterogen ist, bietet dir Shopify in den gängigen Plänen die Möglichkeit von zwei Hierarchieebenen. Im Fashion-Bereich zum Beispiel ist dieses Vorgehen sehr sinnvoll, da es die Nutzer schneller zu den von ihnen gewünschten Ergebnissen führt. Hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen, bei denen du beispielsweise auch die Besonderheiten deiner Produkte in den Vordergrund stellen kannst (Oberbekleidung > Röcke > Mini/Midi/Maxi vs. Oberbekleidung > Röcke > Seide/Baumwolle/…). Möchtest du deinen Kunden alle Informationen zugänglich machen, helfen gute Filter sowie das Zuordnen der entsprechenden Produkte in mehrere Kategorien; bezogen auf unser Beispiel: Ein Rock kann natürlich kurz und gleichzeitig aus Seide sein. Letzteres ist besonders wichtig, wenn ein Produkt für verschiedene Themen relevant ist, wie beispielsweise Rosinen. Diese können in einem Food-Shop mit entsprechender lösungsorientierter Kategoriestruktur sowohl unter Müsli als auch getrockneten Früchten oder Backzutaten sinnvoll zu finden sein.

Sollte dein Shopify-Shop über eine hierarchische Struktur und verschiedene Unterkategorien verfügen, solltest du, wenn dein Business nicht offensichtlich etwas anderes erfordert, die Oberkategorieseite lieber als Collection List und nicht in Form einer Produktlistung gestalten. Dies erleichtert deinen Kunden sich auch von dort aus schnell zurechtzufinden und zu ihren Wunschprodukten zu gelangen. Ein Stöbern durch die vielen verschiedenen Produkte wird an dieser Stelle zumeist eher als störend empfunden und schmälert die Conversion-Rate in deinem Shop. Solltest du bestimmte Unterkategorien besonders pushen wollen oder ergibt sich beispielsweise aufgrund der Saisonalität ein Fokus, bietet dir Shopify durch individualisierbare Kategorieseiten sehr gute Layout-Möglichkeiten. Konkrete Produkte kannst du von der Collection List-Seite aus natürlich ebenfalls verlinken; dies sollte am besten unterhalb der Unterkategorie-Darstellung erfolgen. Hier kannst du beispielsweise Bestseller, Neuheiten oder Sale-Artikel sowie Produkte mit hohen Margen als besondere Kaufempfehlung oder auch Markenlogos, Kundenbewertungen etc. als Trust-Element platzieren. Auch auf aktuelle und/oder bald auslaufende Rabattaktionen kannst du gut auf den Collection List-Seiten hinweisen.

Kategorieseiten mit Produktlistung

Sollten aufgrund eines eher schmaleren Produktangebots keine hierarchischen Unterkategorien sinnvoll sein, solltest du auf eine gute, ansprechende Produktlistung auf der Kategorieseite achten. Gleiches gilt natürlich auch in den Kategorien auf tieferer Ebene bei einer hierarchischen Darstellung. Hierbei solltest du auf eine übersichtliche Darstellung der Produkte setzen, die sich vor allem auf die Produktbilder und die Produktbezeichnung bezieht. So sollten die Produktbilder, wenn möglich das gleiche Format haben und aus der gleichen Ansicht fotografiert sein, damit deine Kunden die Produkte einfacher vergleichen können. Die Produktbezeichnungen sollten nicht zu lang und gut lesbar sein. Detailliertere Informationen über das Produkt in Form der Darstellung verfügbarer Farben, Größen und Varianten, ein weiteres Produktbild beim Mouseover oder eine Schnellansicht können bei deinen Kunden den Weg der Kaufentscheidung beschleunigen. Selbstverständlich sollte auch der Preis direkt klar ersichtlich sein, während positive Produktbewertungen in Form von Sternchen ein zusätzliches Element darstellen können. Auch kannst du deinen Kunden die Möglichkeit einer Merkliste bieten, so dass sie später die für sie interessanten, bereits ausgewählten Produkte ohne weiteres Suchen und viele Klicks einfach miteinander vergleichen können. Natürlich solltest du auch den direkten Weg anbieten, sodass die Produkte direkt in den Warenkorb gelegt werden können.

Fazit

Die richtige Sortierung und Einordnung deiner Produkte in logische Kategorien ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg deines Shopify-Projekts. Nur wenn deine Zielgruppe sich intuitiv in deinem Shop zurechtfindet, können deine Kunden das für sie attraktive Produktangebot auch entdecken. Daher lohnt sich an dieser Stelle ein gutes Produkt- und Zielgruppenverständnis, so dass du die Erwartungshaltung deiner Kunden optimal in eine passende Kategoriestruktur transferieren kannst. Solltest du dabei Unterstützung oder eine frische Perspektive benötigen, komm einfach auf uns zu!