Da geht noch mehr: Sortimentserweiterung in deinem Shopify-Shop

Viele Onlineshop-Betreiber haben ein klar umrissenes Sortiment und scheuen aus verschiedenen Gründen eine Änderung. Dazu zählen nicht nur logistische Aspekte, sondern beispielsweise auch die potenziell mögliche mangelnde Zielgruppenschärfe. Dennoch wagen einige unserer Shopify-Shopkunden den Schritt einer Sortimentserweiterung. Was man darunter versteht und welche Möglichkeiten es gibt, welche guten Gründe für eine Sortimentsänderung sprechen und worauf du dabei in deinem Shopify-Shop achten solltest, zeigen wir heute.

Definitionssache: Sortiment und Sortimentsänderung

Bei einem Sortiment handelt es sich um die beschafften oder hergestellten Waren oder Leistungen, die du in deinem Shopify-Shop anbietest. Im Bestfall gibt es für dieses angebotene Sortiment eine kaufwillige Zielgruppe und eine hinreichende Nachfrage, so dass du über deinen Shop signifikante Umsätze erzielst. Online-Shops verfügen über unterschiedliche Sortimentsstrategien, die sich in der Vielfalt der angebotenen Produkt- bzw. Warengruppen (Sortimentsbreite) und der Vielfalt der Güter innerhalb einer Produktgruppe (Sortimentstiefe) unterscheiden. Zusammen mit dem Preisniveau entsteht so die bestmögliche Abstimmung auf die Zielgruppe.

Möchtest du deine Umsätze steigern, bietet sich gegebenenfalls eine Sortimentsänderung in Form einer Sortimentserweiterung an, bei der artverwandte Produkte, Produkte aus dem gleichen Material oder aber Zubehör in das Sortiment aufgenommen werden. In diesem Fall spricht man auch von einer Produktdiversifikation, die sich in eine horizontale, vertikale und laterale Produktdiversifikation unterscheiden lässt. Während du bei einer horizontalen Produktdiversifikation dein Sortiment mit Produkten aus dem gleichen Bereich erweiterst, nimmst du bei der vertikalen Produktdiversifikation neue Produkte aus einer vor- oder nachgelagerten Produktionsstufe in dein Sortiment auf. Als Beispiel für eine horizontale Produktdiversifikation könntest du beim Verkauf von speziellen Armbändern beispielsweise auch Ringe, Ketten und Ohrringe aus dem gleichen Material anbieten. Bei einer vertikalen Produktdiversifikation könntest du, wenn du fertige Low-Carb-Backerzeugnisse verkaufst, in einem weiteren Schritt beispielsweise auch Low-Carb-Backmischungen anbieten. Eine laterale Produktdiversifikation wäre es, wenn du das Sortiment deines Shopify-Shops um Produkte erweiterst, die in keinem Zusammenhang zu dem bisherigen Angebot stehen. Und bietest du nur neue Varianten der bereits bestehenden Produkte an, handelt es sich um eine Produktdifferenzierung.

Du siehst: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie du das Sortiment deines Shopify-Shops erweitern kannst. Warum dies ein sinnvoller Schritt zum Ausbau und zur Weiterentwicklung deines E-Commerce-Business sein kann, schauen wir uns als nächstes an.

Gründe für eine Sortimentserweiterung

Im Fokus steht bei Shopbetreibern und ihren Überlegungen zur Sortimentserweiterung immer die Hoffnung: Je breiter das Portfolio gestreut wird, desto mehr können neue Kunden angesprochen und bestehende Kunden mit neuen Produkten überzeugt werden. Ganz wichtig ist an dieser Stelle zu verdeutlichen, dass du keine der genannten Gründe und Annahmen ohne eine genaue Zielgruppen- und Marktanalyse in die Tat umsetzen solltest, denn eine Zielgruppenunschärfe und ein Shopify-Shop mit einem Buchladencharakter kann auch zum genauen Gegenteil und zu Umsatzeinbußen führen. Dies als kleine Warnung vorab, schauen wir uns nun aber die verschiedenen Gründe für eine Sortimentserweiterung genauer an.

  • Umsatzplus: Wie eingangs schon ausgeführt, handelt es sich hierbei um eine Sortimentserweiterung mit dem Ziel, neue Kundengruppen zu erschließen und darüber mehr Umsatz zu erzielen.
  • Umsatzausgleich: Neben dem reinen Wunsch nach mehr Umsatz, können auch handfeste wirtschaftliche Gründe wie ein Rückgang der Umsatzzahlen eine Sortimentserweiterung sinnvoll machen und Gewinnschwankungen ausgleichen. Quasi jedes Produkt hat verschiedene Phasen seines Produktlebenszyklus, den du als Shopbetreiber gut im Blick behalten solltest.
  • Unabhängigkeit: Eine Sortimentserweiterung kann auch die Stabilisierung deines Shopify-Shops fördern und die Unabhängigkeit von einem Angebot sichern. Gerade wenn noch Mittel oder Ressourcen zur Verfügung stehen, kannst du diese in Form neuer Produkte umsatzrelevant nutzen.
  • Kundenbindung: Hier sollen deine Kunden durch ein größeres Sortiment nicht nur vom Kauf in deinem Shopify-Shop überzeugt, sondern durch das umfangreichere Angebot auch die Abwanderung zu anderen Onlineshops verhindert werden.
  • Kundenservice: Sinnvolle Produktergänzungen, die auf besondere Anforderungen deiner Kunden eingehen und ihre Wünsche erfüllen, werden von Onlineshop-Nutzern oft als Serviceorientierung gesehen und geschätzt. Die sogenannten Randsortimente haben damit einen doppelten Effekt.

Gute Gründe für eine Sortimentserweiterung gibt es also einige. Bei deiner Entscheidung sollte jedoch beispielsweise nicht nur eine genaue Zielgruppen- und Marktanalyse erfolgen, sondern auch das Thema Lagerhaltung bedacht werden. So kann ein erweitertes Sortiment leicht die Komplexität und Kosten der Lagerhaltung erhöhen und das Risiko von Verlusten durch neue Produkte, die dann vielleicht doch nicht so gut verkauft werden, kann steigen. Wir können dir also nur raten, bei dieser Entscheidung genau hinzuschauen und keine Schnellschüsse zu machen.

Sortimentserweiterung im Shopify-Shop

Neue Kategorien und Produkte sind die Basis für ein erweitertes Sortiment in deinem Shopify-Shop und schnell und komfortabel angelegt. Allerdings gibt es bei einer Sortimentserweiterung noch einiges mehr zu beachten. Hier daher ein paar wichtige Tipps wie du den nächsten Schritt deines E-Commerce-Businesses gut umsetzen kannst:

  • Navigationsstruktur überarbeiten: Natürlich sollten deine neuen Kategorien bzw. Produkte auch in deinen Menus abgebildet werden und in der Navigation erscheinen, da deine Interessenten und Kunden sie im Zweifelsfall sonst gar nicht finden.
  • Zielgruppe und Ansprache prüfen: Im Bestfall hast du vor der Erstellung deines Shopify-Shops deine Zielgruppe bestimmt und die Kommunikation entsprechend ausgerichtet. Prüfe also in diesem Fall unbedingt, ob nach der Sortimentserweiterung die Zielgruppenpassung und stimmige Kommunikation noch gegeben sind, und passe diese sonst direkt an. Solltest du diesen Schritt bislang noch gar nicht gegangen sein, ist dies ein perfekter Moment, hier professionell anzusetzen und gegebenenfalls noch mehr aus deinem Shop herauszuholen.
  • Sortimentsvorstellung auf der Startseite anpassen: Häufig nutzen Shopbetreiber eine Übersichtsdarstellung ihrer Kategorien auf der Startseite ihres Shopify-Shops. Diese solltest du nach einer Sortimentserweiterung unbedingt aktualisieren, damit deine Interessenten direkt über das ganze Angebot informiert sind.
  • Expertentum/Über uns-Bereich überarbeiten: Wenn du in einem speziellen Bereich oder aber auf einer gesonderten Über uns-Seite über dein Expertentum sprichst oder die Historie deines E-Commerce-Businesses darstellst, muss die Geschichte zu Ende erzählt werden. Fertigst du beispielsweise ein Produkt aus einem speziellen Werkstoff, bist du bei einem erweiterten Sortiment nicht mehr Experte für dieses eine Produkt, sondern für den speziellen Werkstoff, aus dem du diverse Produkte fertigst. Alles andere wirkt auf deine Bestandskunden veraltet, auf neue Interessenten merkwürdig und verwirrend.
  • Marketing-Aktivitäten neu ausrichten: Unbedingt solltest du bei einer Erweiterung deines Sortiments auch deine Marketing-Aktivitäten überarbeiten. Wenn du die neu hinzugekommenen Produkte nicht berücksichtigst, ist es unwahrscheinlich, eine signifikante Umsatzsteigerung zu erzielen. Bei automatisierten Prozessen musst du zudem aufpassen, dass die neuen Produkte nicht ungewollt Budget von performanten Produkten abziehen. So können zum Beispiel neue Produkte, die automatisch über den Google- und YouTube-Kanal zu bestehenden Google Ads Performance Max Kampagnen hinzugefügt werden, für deutliche Turbulenzen in eigentlich gut optimierten Kampagnen sorgen. Behalte bei einer Sortimentserweiterung deine Kampagnen, Budgets und Marketingziele also unbedingt im Blick!


Wenn du diese Tipps für selbstverständlich hältst, umso besser. Wir haben es leider schon in zahlreichen Projekten ganz anders gesehen und es ist immer traurig, wenn sich ein guter, funktionierender Shopify-Shop durch Nichtwissen, Achtlosigkeit oder aber schlichtweg durch ein zu schnelles Wachstum negativ verändert. Die Umsatzeinbußen könnten dann nämlich auch auf den Shop selbst und nicht auf die Ausweitung des Sortiments zurückgeführt werden. Die gute Nachricht ist aber, dass mit ein wenig Mühe und Dank der tollen Möglichkeiten von Shopify, eine Sortimentserweiterung in deinem Shop sehr einfach umgesetzt werden werden kann.

Fazit

Sortimentserweiterungen können deinen Shopify-Shop auf ein neues Umsatzniveau heben. Damit dabei nichts schiefgeht, solltest du eine anstehende Sortimentserweiterung unbedingt professionell angehen und dabei deine übergeordnete Strategie, deine Zielgruppen und dein Marketing prüfen und gegebenenfalls anpassen. Wenn du dir Unterstützung beim Ausbau deines Shopify-Businesses wünschst, komm gerne auf uns zu!