Shopsystem-Wechsel zu Shopify

Immer wieder bekommen wir Anfragen von Interessenten, die Ihr E-Commerce-Business auf eine neue Stufe heben und von ihrem bestehenden Shopsystem zu Shopify wechseln möchten. Die Gründe hierfür sind ebenso vielfältig wie die bisher eingesetzten Systeme. Neben Interessenten mit kleinen Baukasten-Shops wie Jimdo oder IONOS und Shop-Plugins für CRM-Systeme wie WooCommerce kommen auch Betreiber von technisch aufwändigeren Online-Shops auf Basis von Shopware, Magento oder OXID sowie von proprietären Shop-Lösungen und Individualentwicklungen auf uns zu. Alle eint der Wunsch nach einem gleichermaßen professionellen, hochwertigen, modernen Design, einer einfachen Handhabung und sicheren Kaufabwicklung, weniger technischen Sorgen mit Hosting, Updates und Backups, komfortablen Zahlungs- und Versandbedingungen sowie tollen Möglichkeiten im Marketing und in der Skalierung. All das bietet Shopify.

Doch die Entscheidung, das Shopsystem zu wechseln, ist nicht ganz einfach. Gerade Shopbetreiber von größeren, profitablen E-Commerce-Businesses haben oft Sorge, was so ein Wechsel alles – nicht nur in finanzieller und zeitlicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf Risiken – mit sich bringt. Das ist verständlich, doch zumeist gibt es sehr gute Gründe für einen Wechsel und das Invest ist es absolut wert. Welche Herausforderungen dich erwarten und was du unbedingt beachten solltest, davon berichten wir dir heute.

Alles eine Frage der Zeit

Ein fließender Übergang vom alten zum neuen Shop, eine überdachte Vorgehensweise hinsichtlich deiner Suchmaschinenoptimierung sowie das richtige Timing bei der Umstellung selbst sind wichtige Aspekte, die du in deiner Planung berücksichtigen solltest.

Ein fließender Übergang

Ganz wichtig: Stelle bitte sicher, dass dein bestehendes Shopsystem noch so lange verfügbar ist bis dein neuer Shopify-Shop fertig und live ist. Wir haben es tatsächlich schon erlebt, dass ein Vertrag zu einem zu frühen Zeitpunkt auslief und der Shopbetreiber zeitweise ohne einen Shop und die entsprechenden Umsätze dastand. Auch bei der besten Planung kann es beispielsweise durch Drittanbieter zu unvorhersehbaren Verzögerungen kommen. Zahle dann lieber eine kurze Zeit für zwei Shopsysteme, als keinen lauffähigen Shop mehr zu haben. Auch im Hinblick auf die verschiedenen Daten wie beispielsweise Produkt-, Kunden- oder Bestelldaten sollte diese Sicherung gegeben sein, da eine Migration sonst im schlimmsten Fall nicht mehr möglich ist.

Suchmaschinen nicht vergessen

Achte darauf, dass der Wechsel deines Shopsystems das bereits aufgebaute Ranking deines Shops in den Suchmaschinen so wenig wie möglich negativ beeinflusst. 301-Weiterleitungen der alten URLs auf die neuen Inhalte in deinem Shopify-Shop helfen dir, dass die Seiteninhalte nach dem Umzug von Google und anderen Suchmaschinen nicht neu erkannt und indexiert werden müssen, und damit auch nicht mit einer 0-Relevanz starten. So bleibt dir die Relevanz für bestimmte Suchanfragen und Keywords erhalten. Unbedingt solltest du die Sitemap deines neuen Shopify Shops direkt zum Launch in der Google Search Console und den Bing Webmaster Tools einreichen.

Das richtige Timing

Wenn dein neuer Shopify-Shop fertig ist, wähle den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel. Mitten in der Saison oder zum Weihnachtsgeschäft, an einem Freitag oder wenn ohnehin schon viel los ist wie bei einem Büroumzug oder einer wichtigen Veranstaltung solltest du dir diese Aufgabe nicht zusätzlich vornehmen. Achte darauf, dass alle Beteiligten rechtzeitig informiert sind und zum Zeitpunkt der Umstellung hinreichend freie Ressourcen haben. So muss beispielsweise der SEA-Verantwortliche alle Kampagnen hinsichtlich der neuen Ziel-URLs überarbeiten und der Webmaster die DNS-Einstellungen der Domain anpassen. Nichts ist ärgerlicher, als ein verschobener oder suboptimaler Launch, nur weil ein wichtiger Beteiligter nicht entsprechend informiert ist.

Erwartungsmanagement für Individualisten

Gerade für Shop-Betreiber mit Individualsystemen kann der Wechsel zu Shopify bei der Shop-Konzeption eine Umgewöhnung erfordern. Shopify ist ein sehr gutes, weltweit eingesetztes, umfassend erprobtes und erfolgreiches Shop-System. Daher kannst du davon ausgehen, dass die Möglichkeiten und Lösungen in Design und Funktion sinnvoll und durchdacht sind, auch wenn sie nicht deinem bisherigen Shop entsprechen. Da Shopify nicht komplett individuell anpassbar ist, solltest du dich ehrlich fragen, ob es für dich in Ordnung ist, wenn die bislang verfügbaren Möglichkeiten in deinem Shop vielleicht nicht vollständig oder nur anders abbildbar sind. Um Unverständnis und Enttäuschung zu vermeiden, empfehlen wir dir, dich initial ausführlich zu den Möglichkeiten und Unterschieden zu informieren oder beraten zu lassen. Zumeist erfordert es nur ein Loslassen oder Umdenken und die meisten Business-Modelle sind auch mit Shopify professionell abbildbar.

Bedachte Datenmigration

Die Migration deiner Shop-Daten zu Shopify muss gut geplant sein und durchdacht angegangen werden. Mach dir bewusst, dass dies ein guter Zeitpunkt ist, nur die Daten in deinen neuen Shopify-Shop zu übertragen, die wirklich sinnvoll, aktuell und relevant sind. Dies ist auch ein guter Zeitpunkt, wenn du einen Shop mit einem umfassenden Sortiment hast, dir nochmal intensiv Gedanken über dein Angebot zu machen und beispielsweise Ladenhüter oder Produkte mit zu geringer Marge zu entfernen. Die Datenmigration solltest du am besten in zwei Phasen durchführen, damit auch wirklich alle Daten übertragen werden und keine Informationen verlorengehen. Wenn du bis zu einem Tag vor dem Shopwechsel alle bis dahin angefallenen Daten übertragen hast, ist das schon eine ziemlich gute Grundlage. Allerdings können auch noch in den letzten 24 Stunden vor dem Wechsel noch Kundenprofile angelegt und Bestellungen getätigt werden. Wenn du also wirklich alle Daten übertragen möchtest, solltest du entweder kurz vor oder direkt nach dem Wechsel zu Shopify eine zweite Datenübertragung starten.

Wenn du mit der Datenmigration starten möchtest, kannst du ohne spezielle technische Kenntnisse mit der kostenlosen Shopify App “Store Importer” ganz einfach von deinem bestehenden Shop zu Shopify wechseln und alle wichtigen Daten wie beispielsweise Produkt- und Kundendaten in deinen Shopify-Shop importieren. Dein bestehender Shop kann in der Zeit normal weiterlaufen. Die Shopify Store Importer App unterstützt beispielsweise die Datenmigration aus folgenden Plattformen: WooCommerce, Squarespace, Etsy, BigCommerce, Big Cartel, PrestaShop, Lightspeed, ShopKeep und Square sowie aus einem anderen Shopify-Shop. Für andere Systeme gibt es die Möglichkeit, deine Daten entweder manuell mithilfe von CSV-Dateien oder über die Nutzung einer Produktimport-App eines Drittanbieters aus dem Shopify App Store in deinen Shopify-Shop zu integrieren.

Der Ablauf ist theoretisch recht einfach: Es müssen zunächst die Daten aus deiner Plattform, also beispielsweise WooCommerce oder Etsy, exportiert werden, bevor sie in Shopify importiert werden können. Dafür benötigst du die XML-Datei, die auf deinem Computer heruntergeladen wird, nachdem der Export abgeschlossen ist. Beachte, dass du diese Datei nur für den Import in Shopify nutzen kannst, wenn die Inhalte vollständig sind. Dies ist nicht der Fall, wenn die Daten in deinem alten Shop nicht präzise gepflegt wurden. Aber auch ohne diese Datei kannst du deine Daten in deinen Shopify-Shop integrieren: Auch hier entweder manuell mithilfe von CSV-Dateien oder mit einer Produktimport-App eines Drittanbieters aus dem Shopify App Store.

Wenn ein Import aus deinem System über die Shopify App “Store Importer” oder eine Drittanbieter-App nicht möglich sein sollte, besteht die Möglichkeit, einen individuellen Import zu programmieren. Dabei werden die Daten im Regelfall direkt aus der Datenbank deines bestehenden Systems extrahiert und über die Shopify API in deinen neuen Shop übertragen. Dieser Weg ist aber deutlich aufwändiger und sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn die anderen Optionen den Import nicht abbilden können.

Schnittstellen zu Drittsystemen

Im Shopify App Store gibt es viele Apps für Schnittstellen zu etablierten ERP-, CRM- oder PIM-Systemen. Prüfe zuerst, ob diese für deine Systeme vorhanden sind, bevor du die Migration angehst. Wenn die Programmierung einer individuellen Schnittstelle zur Anbindung eines Systems für den Betrieb deines Shops unvermeidlich ist, kann dies zu zeitlichen Verzögerungen führen und andere Budgetanforderungen mit sich ziehen.

Auch für Zahlungsanbieter und Versanddienstleister gibt es ein Vielzahl von Apps und/oder Middleware-Lösungen. Eventuell kann der Wechsel des Shopsystems auch ein guter Zeitpunkt für dich sein, die eingesetzten Zahlungsanbieter und Versanddienstleister zu hinterfragen. Wenn es für einen Dienstleister keine direkt einsetzbare Anbindung gibt, kann ein Wechsel des Anbieters durchaus eine probate und budgetschonende Lösung darstellen.

Optimierungszeit

Der Wechsel eines Shopsystems ist ein guter Zeitpunkt, nicht nur das Sortiment oder die Informationsarchitektur deines Shops zu überdenken, sondern auch, um deinem Shop eine neue Optik zu geben. Das Design kann ohnehin nicht übernommen, sondern maximal nachgebaut werden. Du solltest ein für deine Anforderungen und deinen Geschmack möglichst passendes Theme auswählen. Kleine Design-Anpassungen sind zumeist möglich, ein 1:1-Design-Nachbau deines alten Shops kostet hingegen nicht nur viel Zeit, sondern ist unserer Erfahrung nach auch oft vom Ergebnis her wenig stimmig. Wir raten dir stattdessen, dir ein bisschen Zeit für ein frisches, modernes Design zu nehmen und dabei gleich zu prüfen, ob sich deine Zielgruppe verändert oder geschärft hat, um diese Erkenntnisse in die Gestaltung deines neuen Shops mit einzubeziehen.

Auch für Verbesserungen bei technischen Aspekten wie Ladezeitenoptimierung oder SEO-Anpassungen kann ein Systemwechsel ein guter Zeitpunkt sein. Informiere dich über die vielfältigen Möglichkeiten von Shopify und schöpfe diese für deinen neuen Shop voll aus.

Shop-Verlinkung oder Umleitung

Wenn du deine alte Domain für den Betrieb deines Shops weiter nutzen möchtest, verlinke deinen Shopify Account nach der Fertigstellung des Shops mit der bestehenden Domain. Solltest du dies nicht möchten, den Shopify-Account oder eine andere Domain nutzen wollen, denke daran, eine automatische Weiterleitung von der alten Domain zu deinem neuen Shop einzurichten, um keine Kunden zu verlieren. Mit der Abschaltung des alten Shops solltest du jedoch noch ein bisschen warten, um sicherzugehen, dass alle Prozesse reibungslos funktionieren.

Alle an Bord?

Alle mit deinem Shop befassten Mitarbeiter sollten mit dem neuen Shopsystem frühzeitig vertraut gemacht werden, so dass das Tagesgeschäft deines Shopify-Shops reibungslos fortgeführt werden kann. Dies ist aber bei Shopify nicht so schwer. Shopify stellt eine Vielzahl guter Schulungsvideos zur Verfügung und wir stehen unseren Kunden selbstverständlich auch nach dem Start ihres neuen Shops weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.

Nach dem Shopsystem-Wechsel

Nachdem dein neuer Shopify-Shop deinen Nutzern zur Verfügung steht, kannst du deine Kunden dazu einladen, deinen neuen Shop zu entdecken. Verbinde dies vielleicht mit einer kleinen Rabatt- oder Gutschein-Aktion, um deine Kunden über deinen neuen Shop zu informieren. Bei umfassenden Kundendaten lohnt sich möglicherweise eine entsprechende Marketing-App aus dem Shopify App Store, um deine Bestandskunden zu reaktivieren.

Wir begleiten dich auf deinem Weg

Der Wechsel eines Shopsystems ist keine einfache Aufgabe. Wir lassen dich damit nicht alleine und begleiten dich gerne mit unserer Erfahrung und Expertise. Um deine Anforderungen zu verstehen, nehmen wir uns bereits vor der Angebotserstellung viel Zeit, um potenzielle Hindernisse und Risiken zu kennen oder auszuschließen. Wir beurteilen ehrlich die Machbarkeit und beraten dich offen über potenzielle Alternativen. Nur so können wir dir ein individuell auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes und für dein Budget passendes Angebot machen. So kannst du eine klare Entscheidung treffen, ob du den Wechsel deines Shop-Systems angehen möchtest. Wir freuen uns, wenn wir dich auf deinem Weg begleiten dürfen!