Shopify-Shops: Rechtssicherheit in Deutschland

Der Aspekt der Rechtssicherheit ist bei jedem unserer Shopify-Projekte naturgemäß ein wichtiges Thema. Viele unserer Kunden sind daher froh, dass sich Shopify um DSGVO-Konformität bemüht und es Shop-Betreibern einfach machen möchte, einen rechtssicheren Onlineshop zu betreiben. Dennoch wünschen sich unsere Kunden oft auch praktische Unterstützung. 

Ebenso wie wir als zertifizierte Shopify-Agentur darf Shopify jedoch aufgrund des geltenden Rechtsdienstleistungsgesetzes (RDG) keine Rechtsdienstleistungen wie beispielsweise Beratung oder Bewertung zur Rechtssicherheit eines Online-Shops erbringen. Entsprechend gilt aus den genannten Gründen auch unser Haftungsausschluss mit dem Hinweis, dass dieser Blog-Artikel lediglich informativen Charakter hat und keinen Ersatz für eine professionelle Rechtsberatung darstellt. Wir empfehlen dir daher für die Erstellung der erforderlichen Rechtstexte oder die Prüfung eines neu erstellten Shopify-Shops die Beauftragung des Händlerbunds. Den Nutzen dieser rechtlichen Unterstützung kannst du in unserem entsprechenden Blog-Artikel nachlesen. Der Vorteil für dich: Shopify arbeitet mit dem Händlerbund zusammen und durch unsere Händlerbund-Partnerschaft erhältst du einen Rabatt auf deinen Händlerbund-Plan.

Wichtige Aspekte der Rechtssicherheit für deinen deutschen Shopify-Shop

Bevor du deinen neuen Shopify-Shop der Öffentlichkeit zugänglich machst, solltest du unbedingt sicherstellen, dass dein Shop rechtssicher ist. Die DSGVO hat ebenso wie das deutsche E-Commerce-Recht einige Anforderungen an deinen Onlineshop. In der Setup-Anleitung hat Shopify einen Guide verlinkt, der dir wichtige Hinweise für die Rechtssicherheit deines Shops gibt, wenn du ihn in Deutschland betreibst. Folgende Themen werden hier behandelt:

  • Informationen auf der Produktseite: Neben den gängigen Produktinformationen wie Produktbilder, Preis- und Verfügbarkeitsinformationen, Produktbeschreibung und Kaufmöglichkeit gibt es auch bestimmte rechtliche Anforderungen an die Produktdetailseite wie beispielsweise Versandinformationen, Steuerinformationen wie Mehrwertsteuer und die Lieferzeit.
  • Informationen auf der Warenkorbseite: Neben den Standardinformationen in Form einer Zusammenfassung aller Produkte, eine Zwischensumme und einem Gesamtpreis für die Bestellung sowie einen Checkout-Button sollten auf der Warenkorbseite auch Steuerinformationen wie Mehrwertsteuer und Versandinformationen erscheinen.
  • Informationen auf der Checkout-Seite: Auf der Checkout-Seite wird der Kauf abgeschlossen, nachdem deine Kunden ihre Versand- und Zahlungsinformationen eingegeben haben. Auf dieser für den Umsatz deines Shopify-Shops entscheidenden Seite sollte aus Vertrauens- und Transparenzgründen alles stimmen und beispielsweise ein Link zum Impressum, den AGB und dem Widerrufsrecht ebenso vorhanden sein wie Steuerinformationen wie Mehrwertsteuer sowie die Versandbedingungen.
  • Informationen in deinen E-Mail-Benachrichtigungen: Du hast die Möglichkeit, deine Bestellbestätigungs-E-Mails um Links zu PDFs mit wichtigen Informationen zu ergänzen. Die rechtlich  relevanten Links zu deinen AGB und zum Widerrufsrecht sind bei Shopify bereits in der Standard-E-Mail-Benachrichtigung enthalten. 
  • Shop-Richtlinien und andere rechtliche Informationen anzeigen: Neben den Rechtstexten für dein Impressum, deine Datenschutzerklärung, deine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und dein Widerrufsrecht, die du alle beispielsweise auch vom Händlerbund für deinen Shopify-Shop erstellen lassen kannst, müssen in deinem Shopify-Shop auch deine Versand- und Zahlungsbedingungen transparent und leicht auffindbar kommuniziert werden. 
  • Grundpreise anzeigen: Wenn du Waren nach Gewicht, Volumen, Länge oder Fläche in deinem Shopify-Shop anbietest, musst du zwingend auch den Grundpreis angeben und dafür die von Shopify gebotenen Möglichkeiten nutzen. Die hinterlegten Grundpreise werden auf den Produktseiten, den Kategorieseiten, der Warenkorbseite, den Checkout-Seiten und in den Nachrichten zur Bestellbestätigung angezeigt.
  • Einhaltung der Steuervorschriften: Auch die Einhaltung von Steuervorschriften wie GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form) und KassenSichV (Verordnung zur Bestimmung der technischen Anforderungen an elektronische Aufzeichnungs- und Sicherungssysteme im Geschäftsverkehr) ist für dich als Shop-Betreiber elementar. Apps aus dem Shopify App Store, wie beispielsweise auch für den GoBD-Export, helfen dir dabei.

Über die für dich zusammengestellten Verlinkungen gelangst du direkt zu den von Shopify bereitgestellten ausführlichen Informationen, die dir sicherlich eine erste große Hilfe bei dieser Thematik sein werden.

Darüber hinaus haben wir dir noch einige Themen und Hinweise, zusammengestellt, die uns in unserem Shopify-Alltag bei der Shop-Entwicklung immer wieder begegnen:

  • Checkbox unter dem Kontaktformular: Bietest du in deinem Shopify-Shop ein Kontaktformular an, werden durch das Absenden des Formulars zwangsläufig personenbezogene Daten übermittelt, gespeichert und verarbeitet. Entsprechend solltest du deine Interessenten und Kunden über eine Checkbox bestätigen lassen, dass sie deine Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen haben und damit einverstanden sind.
  • Spamfilter: Shopify bietet dir als Shop-Betreiber die Möglichkeit, die Kontakt- und Kommentarformulare sowie die Login, Kontoerstellung und Passwortwiederherstellung gegen Spam zu schützen. Um diesen Spamschutz zu realisieren nutzt Shopify Google reCAPTCHA. Da der Einsatz von Google reCAPTCHA aus Datenschutzperspektive fragwürdig ist, solltest du auf die Aktivierung dieses Spamfilters lieber verzichten.
  • Hinweis zur Newsletter-Anmeldung: Wenn du deinen Interessenten und Kunden die Möglichkeit gibst, sich zu deinem Newsletter anzumelden, solltest du unbedingt daran denken, einen Hinweis zum Einverständnis und zur Abmeldemöglichkeit zu geben. 
  • Newsletter-Anmeldung im Checkout: Auch im Checkout sollte bei der Möglichkeit, sich zu deinem Newsletter anzumelden, ein Hinweis zum Einverständnis und zur Abmeldemöglichkeit vorhanden sein.
  • Cookie Consent Tool: Die von Shopify direkt angebotene Cookie Consent-Lösung ist nur als rudimentär zu bezeichnen. Um an dieser Stelle eine rechtssichere Lösung zu erzielen, raten wir dir daher zu einer Drittanbieterlösung. Sollten hinsichtlich des Cookie Consent keine hoch individuellen Anforderungen bestehen, hat sich die Shopify-App beeclever GDPR Legal Cookie als empfehlenswerte Lösung erwiesen.
  • Verkauf digitaler Güter: Solltest du digitale Güter, wie beispielsweise Gutscheine oder E-Books, die sofort ausgeliefert werden, verkaufen, muss ein Hinweis zur abweichenden Lieferzeit dieser Produkte erfolgen.
  • Energielabel für Elektroprodukte: Da der Stromverbrauch eines Geräts kaufentscheidend sein kann, existiert eine entsprechende Kennzeichnungspflicht. Wenn du in deinem Shopify-Shop Elektroprodukte anbietest, musst du daher die dazugehörigen Energielabels und Datenblätter in deinem Shopify-Shop zur Verfügung stellen.
  • Batterierücknahme: Bei der gewerblichen Abgabe von Batterien an Endnutzer besteht die Pflicht, auf die Rückgabemöglichkeiten hinzuweisen. Diese Pflicht gilt auch für Shop-Betreiber. Solltest du also Batterien oder Produkte, die Batterien enthalten, an Endnutzer verkaufen, musst du darauf achten, deiner Aufklärungspflicht nachzukommen.

Je nach Art der Produkte, die du in deinem Shopify-Shop anbietest, ergeben sich gegebenenfalls weitere rechtliche Besonderheiten, die du unbedingt abprüfen und berücksichtigen solltest. Ein Beispiel dafür ist der Verkauf von Produkten, die dem Jugendschutzgesetz unterliegen. Hierbei muss unbedingt sichergestellt werden, dass solche Produkte keinesfalls an Minderjährige abgegeben werden. Informiere dich im Zweifelsfall umfassend und von professioneller Seite über die rechtlichen Bestimmungen deines Angebots.

Rechtssicherheit über den Händlerbund

Shopify hat sich über das Thema Rechtssicherheit viele Gedanken gemacht und im Händlerbund einen seriösen, rechtskundigen Partner gefunden, mit dem zusammen das Shopify-System hinsichtlich dieser Thematik so optimiert wurde, dass im Rahmen der technischen Voraussetzungen die rechtlichen Vorgaben erfüllt werden. Allerdings stellen diese Bemühungen selbstverständlich keine absolute Sicherheit dar. Durch den Einsatz von Themes und Apps, Änderungen am Code oder schlichtweg durch pures Unwissen kann dein Shop Mängel in Sachen Rechtssicherheit aufweisen, die nur durch eine professionelle Shop-Tiefenprüfung abgesichert werden können. Diese bietet der Händlerbund und wird von vielen unserer Kunden gerne in Anspruch genommen.

Ein geprüfter Shopify-Shop schafft jedoch nicht nur in rechtlicher Hinsicht Sicherheit, sondern stärkt auch bei deinen Käufern das Vertrauen in dein Angebot. Gütesiegel sind ein beliebtes und von vielen Kunden geschätztes Kriterium in einem guten, seriösen Online-Shop. Das Händlerbund-Käufersiegel erhältst du auf Wunsch nach der Prüfung deines Shopify-Shops und kannst es selbstverständlich gerne in deinem Shop nutzen.

Fazit

Die Rechtssicherheit deines Shopify-Shops ist ein sehr wichtiges, aber auch komplexes und umfangreiches Thema. Um Abmahnungen von Wettbewerbern oder Kontakt zu Datenschutzbehörden so weit wie möglich zu vermeiden, solltest du dich unbedingt gewissenhaft dieser Thematik widmen. Der Händlerbund kann dich dabei rechtskundig unterstützen. Wenn du jedoch Hilfe bei konkreten Umsetzungen in deinem Shopify-Shop benötigst, bist du bei uns goldrichtig!