Mobile Commerce mit Shopify
Es braucht inzwischen keinerlei Studien mehr: Mobile Shopping über Smartphones und Tablets ist beliebter denn je. Jedoch werden die mobilen Endgeräte nicht nur für das Online-Shopping selbst genutzt, sondern auch für die vorgelagerten Recherchen. So werden auf diesem Weg wichtige Kaufentscheidungen getroffen.
Die Nutzer hoffen beim Mobile Shopping auf bessere Übersicht, einfachere Bestellprozesse und bequemere Zahlungsmöglichkeiten. Leider wird dieser Wunsch auch im Jahr 2022 noch immer bei Weitem nicht von jedem Online-Shop-Betreiber erfüllt. Daher sollte dein Online-Shop unbedingt für die verschiedenen mobilen Endgeräte optimiert sein und deinen Kunden auf jedem Device ein überzeugendes Einkaufserlebnis bieten.
An dieser Stelle haben wir sehr gute Nachrichten für dich: Auf Basis von Shopify entwickelte Online-Shops bringen für die Mobiltauglichkeit von sich aus schon einiges mit. Allerdings solltest du dich nicht blind darauf verlassen, dass dein neuer Shop perfekt mobiltauglich ist und vor dem Launch auch im Hinblick auf eine überzeugende Darstellung auf mobilen Endgeräten eine umfangreiche Prüfung vornehmen. Nicht in allen Themes ist hinsichtlich der mobilen Ansichten alles ideal und entsprechend deiner Anforderungen gelöst und individualisierte Elemente können ohne Anpassungen für mobile Endgeräte im Zweifelsfall zu sehr unschönen Ergebnissen führen.
Mobile Shopping ist branchenabhängig
Nicht jede Branche ist gleichermaßen gut für die Ausrichtung auf das Mobile Shopping geeignet. Grundsätzlich kannst du dir die Frage, ob sich dein Angebot für mobile Käufe eignet, so beantworten, ob Kunden deine Produkte auch beim lokalen Shoppen direkt einfach so mitnehmen würden. Als Faustformel gilt hier, dass Produkte, die sich gut für lustvolle Impulskäufe wie Mode, Kosmetik und Kleinelektronik eignen, auch sehr gut für das mobile Shopping geeignet sind.
Bei der Kaufentscheidung spielt auch die Beratungskomponente sowie der Preis eine große Rolle. So werden teure Elektronikartikel, Schmuck oder Uhren, Möbel oder sonstige Anschaffungen, die deine Kunden langfristig erfreuen, sehr selten mobil gekauft. Oft wird hier vor dem Kauf noch eine detaillierte Betrachtung auf einem größeren Bildschirm vorgenommen oder die Produkte zunächst im lokalen Handel anprobiert. Eine Ausnahme stellen Produkte wie beispielsweise ein iPhone dar, die bewusst gekauft werden, ohne dass Beratung oder Preis eine Rolle spielen.
Bedenke, dass deine Antwort, ob sich dein Angebot für Impulskäufe eignet oder nicht, keine Auswirkungen auf dein Vorgehen haben darf, deinen Shopify-Shop mobil fantastisch aufzustellen. Die Nutzung für Recherchen und Kaufentscheidungen bleibt. Hierbei geht es also vielmehr um die richtige Einordnung, ob du mit vielen oder wenigen mobilen Käufen rechnen kannst. Und auch wenn du deine Produkte in sozialen Medien bewirbst, kommt vermutlich ein beträchtlicher Teil deiner Kunden mobil auf deinen Shop.
Wichtige Kriterien für mobiltaugliche Shopify-Shops
Dies sind die wesentlichen Bestandteile eines erfolgreichen, mobiltauglichen Shopify-Shops:
- Für mobile Ansichten geeignete, hochwertige (Produkt-)Bilder
- Ein übersichtliches, auf das Wesentliche reduziertes Layout
- Eine schnelle Ladegeschwindigkeit
- Einfach zu klickende Schaltflächen
- Ein vereinfachter Checkout-Prozess
Dass diese Kriterien in den Mobilversionen vieler deutscher Online-Shops aktuell noch immer wenig Beachtung finden, zeigt sich an den im Ländervergleich recht niedrigen Conversion-Raten im deutschen Mobile Shopping. Zwar nutzen wie eingangs erwähnt sehr viele Konsumenten mobile Endgeräte, allerdings schließen nur sehr wenige Nutzer den Kauf auch wirklich mobil ab. Von diesen Ergebnissen kannst du mit deinem Shopify-Shop deutlich abweichen, wenn du die angeführten Kriterien in deinem Shop berücksichtigst.
Tipps für Mobile-First-Design
Für Produkte, die vor allem über mobile Shopping gekauft werden, lohnt es sich, deinen Shopify-Shop im Mobile-First-Design zu entwickeln. Hier darf es zu keinem Bruch im Einkaufserlebnis kommen. Hierbei wird das Shop-Layout zuerst für die mobilen Endgeräte und erst danach die Desktop-Variante entwickelt. So kannst du deinen Shop direkt auf die Bedürfnisse deiner Kunden ausrichten und dein Angebot originär mobiltauglich darstellen.
Tatsächlich ist es etwas anderes, ob du deinen Shopify-Shop direkt mit einem Mobil-First-Design gestaltest oder ihn mit einem guten responsiven Design für Mobilgeräte versiehst. Die Optimierung für die mobilen Devices ist einfach eine andere, schlanker, direkter und schlichter. Beim Mobil-First-Design kommen erst im zweiten Schritt für die Desktop-Version Effekte, große Bilder und etwas ausführlichere Texte zum Einsatz.
Hier die wichtigsten Tipps für ein gelungenes, erfolgreiches Mobil-First-Design:
- Aus Kundensicht denken: Orientiere dich daran, welche Informationen für deine Nutzer am wichtigsten sind. Gib ihnen, wonach sie suchen und was sie sich von deinem Angebot wünschen.
- Inhalte neu denken: Da du mobil nur wenig Platz hast, ist es spätestens jetzt an der Zeit, dich auf deine wichtigsten Vorteilsargumentationen und Informationen zu konzentrieren und diese Aspekte präsent und einfach kommuniziert darzustellen. Diese können auch durch besondere Aktionen ergänzt oder ersetzt werden. Weniger ist hier unbedingt mehr.
- Auf große Inhaltsblöcke verzichten: Egal ob umfangreiche Texte, riesige Bilder oder komplexe Formulare – überfordere oder nerve deine Kunden beim mobile Shopping nicht und lenke sie nicht von ihrem und gleichermaßen deinem eigenen eigentlichen Ziel des Kaufes ab.
- Prioritäten setzen: Beim Mobil-First-Design solltest du auf alles verzichten, was dich nicht direkt im Kaufprozess voranbringt. Nutze somit in deinem Shop nur verkaufsfördernde Inhalte und Elemente, die deinen Kunden gefallen. Dazu gehören beispielsweise vorgestellte Produkte oder neue Kollektionen, Rabattcodes und Call-to-Action-Schaltflächen. Auch wenn du gerne viel mehr sagen oder zeigen möchtest, verzichte im Mobil-First-Design darauf.
- Leicht bedienbare Elemente: Menüs, Buttons und Navigationselemente, einfach alles, was deine Nutzer klicken können sollen, müssen so groß und mit einem sinnvollen Space versehen werden, so dass ein Klick auch wirklich beim gewünschten Ziel landet. Keinesfalls sollte ein Nutzer die entsprechende Stelle beispielsweise erst groß ziehen müssen, um sie richtig bedienen zu können.
- Navigation erleichtern: Smartphones werden immer größer und nicht alle Menschen können mit ihren Fingern einfach die Navigationsschaltflächen am oberen Rand des Gerätes erreichen. Dies ist insbesondere dann ein Problem, wenn man nur eingeschränkt beide Hände zur Verfügung hat. Für Produkte, die auch ohne Stöbern direkt gekauft werden, wäre es überlegenswert, die Navigation und wichtige Buttons etc. im unteren Bereich zu platzieren.
- Verzichte auf technisches Chichi: Für die Desktop-Version sinnvolle Elemente wie Hover-Steuerung und Scroll-Effekte sind aus Nutzersicht für mobile Endgeräte wenig sinnvoll. Selbstverständlich reicht es jedoch nicht aus, einfach darauf zu verzichten, da sie ja zumeist einen Zweck verfolgen. Die Herausforderung für ein dennoch hervorragendes Einkaufserlebnis besteht in einem Umdenken für eine gute Nutzerführung durch klare Informationen.
- Übersicht ist Trumpf: Auch beim Layout solltest du beim Mobil-First-Design für eine gute Übersicht sorgen. Minimalistisch, gut strukturiert und clean finden sich deine Kunden am besten in deinem Shop zurecht. Weiße, großzügige Hintergründe rücken Bilder ins rechte Licht, lassen wichtige Buttons und Informationen direkt ins Auge springen und sorgen für genügend Abstand zwischen den Elementen.
- Konsequent das Kaufergebnis im Blick haben: Die Aufmerksamkeitsspanne, Zeit und Geduld ist beim mobile Shopping zumeist noch geringer. Konzentriere dich daher auf einen sauberen, einfachen Kaufprozess. Sei selbstbewusst in deinem Wunsch, dass deine Nutzer kaufen sollen und hilf ihnen bei der Entscheidung. Dies kann beispielsweise auch durch Aspekte wie die richtige Auswahl von Versanddienstleistern oder Zahlungsanbietern unterstützt werden.
- Mobilfreundliche Kommunikation: Orientiere dich beim Mobil-First-Design auch in Sachen Kommunikation daran, wie deine Kunden sonst mit ihrem Smartphone kommunizieren. Eine E-Mail oder ein aufwändiges Kontaktformular kommen hier bei deinen Nutzern eher nicht so gut an wie einfache Kommunikationsangebote über WhatsApp oder Instagram.
- Auf Schnelligkeit setzen: Ein schlankes, übersichtliches Mobil-First-Design ist nicht nur für das Nutzererlebnis entscheidend. Dies kannst du beispielsweise durch einen schlanken Code und bewusst ausgewählte, optimierte Bilder erreichen. Ein schlanker Shop lädt schneller und stellt die Geduld deiner Kunden nicht auf die Probe. Zeit ist hier nicht nur sprichwörtlich Geld.
Viele dieser Tipps sind auch für die responsive Version eines originär für den Desktop entwickelten Shop-Variante anwendbar, bedeuten aber einen großen zusätzlichen zeitlichen und/oder kostentechnischen Aufwand bei der Entwicklung.
Der mobile Bonuspunkt im SEO
Ein gutes Ranking deines Shopify-Shops in den organischen Suchergebnissen führt auch im mobile Shopping zu mehr organischem Traffic. Bereits 2020 hat Google auf die Mobile-First-Indexierung umgestellt. Hierbei werden vor allem die mobilen Inhalte von Websites und Shops als Basis genommen, um ihren Suchindex und ihr Ranking festzulegen. Ist dein Shopify-Shop also von Anfang an in Sachen Mobiltauglichkeit perfekt aufgestellt, wird er bei Google mit einem höheren Ranking belohnt und deine SEO-Maßnahmen können ihre Wirkung stärker entfalten.
Fazit
Ein überzeugendes Einkaufserlebnis auf mobilen Endgeräten ist heutzutage absolut entscheidend für den Erfolg deines Online-Shops. Mit Shopify und den Themes aus dem offiziellen Shopify Theme Store steht dir ein optimales Fundament für einen wirklich mobiltauglichen Shop zur Verfügung. Wenn du dann noch unsere Tipps beherzigt, steht deinem mobilen Erfolg nichts mehr im Wege. Solltest du bei der Erstellung oder Optimierung deines Shopify-Shops Unterstützung benötigen, komm einfach auf uns zu!